Mittwoch, 11. Juli 2012

New Orleans - Home of the Mississippi Queen


Vorab etwas Geschichte. New Orleans wurde von den Franzosen gegründet und etwas später den Spaniern übergeben. Großen Einfluss aus der Karibik gab es durch französische Zuwanderer, welche durch die französische Revolution nicht in ihre Heimat zurück konnten, aber es gab im 18ten Jahrhundert auch große Einwanderungsströme aus Deutschland und aus Afrika. All diese Einflüsse machten New Orleans zur Weltmetropole des Jazz, der Geister und des Voodoo Kultes.
Nebstbei trieben noch Piraten ihr Unwesen um das Bild einer interessanten, vielleicht sogar etwas verruchten Reisedestination abzurunden.


 
Wie sieht nun die Reality aus. 

„Jazzbanditen“,  ein Lieblingsausdruck meines humanistisch gebildeten Lateinlehrers Ende der 60iger Jahre, konnte ich keine finden.  In der Hauptstraße der Abendaktivitäten, der Bourbon Street im French Quarter regiert der Rock & Roll. Der Voodookult manifestiert sich in vielen Geschäften mit diversem „Zubehör“ Made in China. Die Geister sind anscheinend in vielen  opulenten Friedhöfen begraben.

Den Ankunftsabend verbrachten wir im French Quarter, wobei die Bourbon Street das Zentrum des Treibens ist. Es gibt jede Menge Lokale, die Bars, Restaurants und Livebühne in einem sind. Weiters sind die Balkone im ersten Stock, von wo man die Straßenaktivitäten beobachten kann, eine Attraktion. Von hier werden auch die bunten Ketten von den Kavalieren schönen Frauen zugeworfen. Laut Reiseführer werden diese entweder wieder zurückgeworfen oder die Frau bedankt sich, indem sie ihre Oberweite präsentiert. Gute Story!

Tagsüber ist das French Quarter eine bunte Mischung aus Kunst und Antiquitäten, flippiger Kleidung und vielen Voodoo Shops. Empfehlenswert  ist auch ein Besuch des French Markets an der Waterfront. Ein überdachter Flohmarkt mit vielen Ständen und Shops.

 Am Abend des 4. Juli gab es ein tolles Feuerwerk am Mississippiufer, war nicht zu unseren Ehren.



Eine  Tour mit einem der letzten dampfbetriebenen Schaufelraddampfer der „Natchez“ durfte auch nicht fehlen.


 Eine Landpartie zu zwei Plantagen rundete unser Tourismusprogram ab.
New Orleans ist von Wasser und Sümpfen umgeben und wir bekamen auf der ca. 2 stündigen Anfahrt einen schönen Eindruck vom Umland. Die Sümpfe sind von der Fahrbahn oft nur 1 bis 2 Meter entfernt und das Straßenniveau liegt nur 0,5 Meter über dem Wasser. Bei heftigem Regen sind Überschwemmungen vorprogrammiert.
Die erste Plantage war „Oak Alley“, bekannt auch aus dem Fernsehfilm „Fackeln im Sturm“. Die Eichen sind majestätisch und fast 300 Jahre alt. Das Areal ist im Besitz einer Foundation und wir wurden von Damen in stilechter Kleidung, weiten Reifröcken, empfangen.







Die zweite Plantage „ Laura“ war von der historischen Bedeutung äußerst interessant. Die Plantage wurde fast ausschließlich von Frauen geleitet und Laura Gore, eine der Besitzerinnen, schrieb ein Tagebuch über das Leben auf einer Plantage „Memories of the old Plantation Home“.

In der Bourbon entdeckte ich einige „Houses in New Orleans“ , ob diese allerdings „the ruin of many poor boys“ sind, kann ich nicht bestätigen!

Zum Schluß noch ein Geständnis: Ich besuchte das Grab von Marie Laveau im Friedhof von St. Louis, welche als eine der Voodooköniginnen zu ihrer Zeit (1794 – 1881) galt. Ich malte meine drei Kreuze an das Grab, machte ihr ein obskures Geschenk und äußerte meinen Wunsch. Mal sehen wie der Zauber wirkt.



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